Regeln gelten für Groß und Klein, also für jeden. Aber was schreibt man im Deutschen eigentlich groß oder klein? Oder müsste es im deutschen heißen…?

Groß oder klein? Die Handhabung von Groß- und Kleinschreibung im Deutschen

Die deutsche Sprache hat gewisse Eigenheiten, die Muttersprachler für selbstverständlich erachten. Das betrifft etwa die Groß- und Kleinschreibung im Deutschen, denn in der deutschen Schriftsprache wird deutlich mehr großgeschrieben als dies etwa in anderen Sprachen der Fall ist.

Wenn Sie die Groß- und Kleinschreibung lernen möchten wie deutsche Kinder, dann sollten Sie sich zunächst einmal merken, dass im Deutschen Substantive und Eigennamen großgeschrieben werden. Und zwar alle Substantive vom „Hotel“ über das „Auto“, die „Tante“ und den „Schwertfisch“. Im Englischen hingegen werden nur die wichtigsten Personen großgeschrieben, also „God“, „King“/“Queen“ und „I“.

Damit alleine ist es zwar noch nicht getan, aber wenn Sie sich nur daranhalten, sieht Ihr deutsches Schriftbild schon viel besser aus.

Ansprachen, Substantive und Substantiviertes – Substantielles zur Frage „groß oder klein?“

Die Höflichkeitsform „Sie“ in der Ansprache im Deutschen wird immer großgeschrieben. Ebenso alle Deklinationen wie Ihnen (!) dieser Satz verraten haben dürfte. Das ist in offiziellen Anschreiben wichtig, bei Bewerbungen oder wenn Sie Kunden eine Mail schreiben. Das ist übrigens nicht nur reine Höflichkeit, denn bei solchen Regeln ist es wichtig, dass Sie sie verstehen.

Halten Sie es weniger offiziell und duzen Ihre Gesprächspartner, so wird es natürlich nicht einfacher. Denn die Groß- und Kleinschreibung im Deutschen kennt auch weniger klare Fälle. Während Sie bei Essays oder in freier Textform „du“ immer kleinschreiben, haben Sie in Briefen, Mails und via WhatsApp und Co. nämlich die Wahl, ob Sie „Du“, „Dein“ und „Dir“ lieber großschreiben. Bei offizielleren Mails oder auf Grußkarten ist eine große Ansprache gern gesehen und sollte daher bevorzugt werden.

Adjektive als Substantive – groß oder klein?

Jetzt kommt etwas Wichtiges, das viel Kompliziertes nach sich zieht und alles Gelernte zur Anwendung bringt: Adjektive, die auf Mengenangaben (viel, nichts, etwas, allerlei, etc.) folgen, werden großgeschrieben.

Das ist aber natürlich nicht die einzige Regel zur Groß- und Kleinschreibung von Adjektiven, denn diese können auch anders substantiviert werden. „Die Traurigen“ und „die Frohen“ etwa. So weit, so einfach. Aber bezieht das Adjektiv sich auf ein vorangestelltes Substantiv, so wird es wiederum klein geschrieben. Ein Beispiel aus dem Sport: „Die blauen Spieler dominieren das Match, die blauen sind schon wieder am Ball und pressen auf den Anschlusstreffer.“

Groß oder klein? Die Deutschen machen es sich schwer.

Das alles ist aber noch vergleichsweise einfach zu meistern, wenn es nämlich erst einmal an die Frage der Sprache oder Nationalität geht, wird es kompliziert.

Sie sprechen also „Deutsch“ oder wollen „Deutsch lernen“ – in beiden Fällen reden wir von „Deutsch“ als Sprache und schreiben es groß. Haben Sie dies erst einmal gelernt, so können Sie in jedem Kontext frei „deutsch“ sprechen. Verwundert über die Kleinschreibung? Das dürfen Sie ruhig sein, aber geht es nicht um Deutsch als Sprache, sondern um „deutsch“ als Antwort auf die Frage „wie?„, so wird es klein geschrieben.

Auch wenn Sie fließend „Englisch“ und „Französisch“ sprechen, aber lieber „englisch“ reden und nur bei einem Glas Wein „französisch“ sprechen gelten diese Regeln für Groß- und Kleinschreibung im Deutschen. Das gilt auch „auf Deutsch“ oder „im Deutschen“, die Präposition macht die Sprache und das Adjektiv zum Hauptwort. Groß geschrieben wird auch, wenn die Nation zum Teil des Eigennamens wird. Das ist etwa beim „Tag der Deutschen Einheit“, den „Britischen Inseln“ oder bei Verspätungen der „Deutschen Bahn“ der Fall, nicht jedoch bei der „deutschen Nationalmannschaft“.

Machen Sie sich nicht klein

Bei WORTLAND wissen wir, wie einschüchternd die Groß- und Kleinschreibung im Deutschen sein kann. Und deswegen möchten wir Ihnen dabei helfen, die richtigen Entscheidungen zu treffen – nicht nur in Bezug auf die Rechtschreibung und moderne Korrespondenz.

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