Im Rahmen der digitalen Revolution müssen sich Führungskräfte verstärkt mit ihrem Führungsverhalten auseinandersetzen. Virtual Leadership, auch Digital Leadership oder Leadership 4.0 genannt, gewinnt an Bedeutung. Allerdings fühlen sich laut aktueller Studien nur wenige Führungskräfte auch wirklich in ihrem Element als Digital Leaders.

Anforderungen und Aufgaben eines Digital Leaders.

Die unterschiedlichen Ansprüche und Bedürfnisse der Mitarbeitenden an den Arbeitsplatz, die Arbeitszeiten und die Einbindung in Entscheidungsprozesse ändern sich. Ein Digital Leader weiß damit umzugehen. Neben der Beherrschung digitaler Technik bringt er vor allem Innovationsgeist, Menschenkenntnis und starke Kommunikations- und Coachingfähigkeiten mit.  

Ein Digital Leader unterscheidet sich durch seine Führungsmethode stark von klassischen Führungskräften. Ein Digital Leader führt auf Augenhöhe und partizipierend. Agilität, Flexibilität und Schnelligkeit sind von ihm gefragt. Er steckt seinem Team zwar klare Ziele, räumt ihm jedoch viele Freiheiten ein, was die Wege zum Ziel betrifft.

Besondere Herausforderungen für den Digital Leader.

  • Diversität im Team erfordert eine individuelle Führung und keine Pauschalrezepte. Nicht jeder Mitarbeitende ist an Innovationen und mehr Partizipation interessiert, sondern mit dem Status quo zufrieden. Der Digital Leader weiß auf die Heterogenität im Team einzugehen und schafft sowohl digitale als auch analoge Arbeitsräume, um die Leistungsfähigkeit seines Team zu optimieren.
  • Aufgrund der flexiblen Arbeitszeiten und mobilen Einsatzorte muss der Digital Leader die bestmöglichen Rahmenbedingungen mit Hilfe digitaler Tools schaffen. Dazu gehören Messenger-Dienste, Videokonferenzen oder Projektmanagementsysteme.
  • Voraussetzung für virtuelle Führung ist ein hohes Maß an Vertrauen in die Mitarbeitenden.
  • Der Digital Leader sollte auch die Transformation von Geschäftsmodellen und Produkten vorantreiben. Bei der Umsetzung spielt die Kundenorientierung eine wesentliche Rolle, damit neue Geschäftsbereiche erschlossen werden können.

Wie wird eine Führungskraft zu einem guten Digital Leader?

Folgende Faktoren können unterstützen:

1. Weiterbildung zahlt sich aus:

Gerade für Führungskräfte sollten bei Lebenslangem Lernen ihren Mitarbeitern vorausgehen. Für die digitale Führungskompetenz bieten sich Seminare zu “Agiles Führen”, “Führen auf Augenhöhe” oder „Virtuelle Führung“ an. Aber auch Schulungen in Soft Skills wie ”Motivation“ oder “Experimentierfreude” und „Kommunikation in virtuellen Medien“ können sinnvoll sein.

2. Individuell und differenziert führen

Flexible Arbeitsmodelle und eine verlässliche, unterstützende Kommunikation tragen zu einer guten Work-Life-Balance und hohen Arbeitszufriedenheit bei. Vertrauen in die Mitarbeitenden, Kenntnis digitaler Tools sowie gute virtuell-kommunikative Führung sind Voraussetzung für eine gute Zusammenarbeit über räumliche Distanz hinweg.

Die Mitarbeiter der Generation X, Y und Z bringen unterschiedliche digitale Affinitäten mit. Daher sollte ein Digital Leader die Generationstypen zwar kennen, aber seine Mitarbeiter nicht in entsprechende Schubladen stecken, sondern sich für jeden einzelnen Mitarbeiter interessieren.  Nicht jeder Youngster der Generation Z ist automatisch fit im Umgang mit digitalen Prozessen und auch nicht alle Mitarbeitenden der Generation X brauchen Nachhilfe in Sachen Digitalisierung.

3. Mitarbeitende coachen und motivieren

Ein Digital Leader versteht vor allem als Coach, Facilitator und Motivator. Für virtuell arbeitende Teams sind Mitarbeitergespräche, eine verlässliche Kommunikation und regelmäßiges Feedback besonders wichtig.

Leadership 4.0 – Dilemma oder Chance? Die Größe der Herausforderung hängt auch davon ab, mit welchem Mindset ihr begegnet wird. In offenem, flexiblem und agilem Denken und Handeln liegt die Basis für zukunftsfähige Strukturen.